Die Herren 40 haben bei der TG Hartheim mit 8-1 gewonnen und haben somit beste Chancen, auch im nächsten Jahr in der Verbandsliga zu spielen. In der Höhe von Meßstetten war es etwas kühler als in Tübingen, dennoch entwickelte sich eine Hitzeschlacht, bei der die Spieler durchweg überzeugten.
Los ging es auf zwei Plätzen mit den Nummern 2 (Thomas Mohr) und 4 (Bastian Kopp). Basti hatte seinen Gegner sofort im Griff und zog davon. Es reichte, wenn er den Ball im Spiel hielt, was ihm meist gut gelang. Nur phasenweise wurde er zu passiv, ließ sich davon aber ebenso wenig aus der Ruhe bringen wie von einer längeren Verletzungspause des Gegners zu Beginn des 2. Satzes. Am Ende stand ein 6-0, 6-0, das sich als wegweisend erweisen sollte.
Thomas‘ Partie lief ganz anders. Hier war es der Gegner, der den Ball im Spiel hielt und Druck aus den Ballwechseln nahm, wozu sich die langsamen Hartheimer Plätze auch anboten. Thomas gelang zwar ein frühes Break, doch je länger der 1. Satz dauerte, desto enger wurde die Partie, auch weil Thomas zunehmend haderte. Nach einer Reihe von Breaks und Re-Breaks in der entscheidenden Phase ging es in den Tie-Break, den Thomas mit einigen mutigen Bällen – u.a. einem Vorhandschuss longline und einem Ass mit dem 2. Aufschlag – mit 7-4 für sich entscheiden konnte. Den 2. Satz dominierte dann der Gegner und gewann mit 6-2. Dennoch stabilisierte sich Thomas im Verlauf des Satzes nach einem Durchhänger und wurde wieder offensiver. Im Match-Tiebreak konnte sich zunächst kein Spieler entscheidend absetzen, doch der Gegner war immer vorne. Bei 9-7 hatte er zwei Matchbälle, die Thomas in langen Ballwechseln abwehrte, um wenig später mit 11-9 zu gewinnen – nach einer unglaublichen Willens- und Konzentrationsleistung.
Das Momentum war nun voll auf Lustnauer Seite. Arlen Siegemund machte an Nr. 6 mit seinem Gegner, dem legendären Nestor, kurzen Prozess und siegte 6-0 und 6-1. Auch eine zehnminütige Toilettenpause des Gegners zu Beginn des 2. Satzes brachte ihn nicht aus dem Konzept. Ähnlich wie Basti hielt er den Ball mit viel Slice im Spiel und wartete auf die Fehler des Gegners, die meist sehr schnell kamen. Daran änderte auch der kurzzeitig einsetzende Regen nichts, der für willkommene Abkühlung bei allen Beteiligten sorgte. Da er Himmel fortan etwas bewölkt war, wurden die Bedingungen angenehmer, wenn auch nie wirklich angenehm.
Davon ließ sich Michael Geidel im Spitzeneinzel aber wie gewohnt nicht beeindrucken. Gegen einen an sich starken Gegner, der aber nicht seinen besten Tag erwischt hatte, gewann er den 1. Satz klar. Im 2. Satz wurde das Match enger, da auch Micha jetzt einige Fehler unterliefen. Bei 4-4 gelang ihm das entscheidende Break. Im anschließenden Spiel hatte er bei 40-15 zwei Matchbälle, die er jedoch mit einem leichten Volleyfehler und einem Doppelfehler vergab. Ein unfassbarer Rückhandpassierball brachte Matchball Nr. 3, den er sicher verwandelt. So fehlte der Mannschaft nur noch ein Punkt.
Für den sorgte wenig später Jan Hirn an Nr. 3, der bestens auf seinen eher unkonventionell spielenden Gegner – Serve and Volley, Vorhandslice, Rückhandtopspin – eingestellt war. Immer wieder legte er ihm den Return vor die Füße, und wann immer es ging, wurde er selbst offensiv. Zudem hatte er sich vor Spielbeginn das Hemd befeuchtet, was ihm einen weiteren Vorteil verschaffte und sicher zum 6-2-Satzgewinn beitrug. Im 2. Satz wurde es enger, doch Jan reichte letztendlich ein gewonnenes Aufschlagsspiel, um sich mit 6-4 durchzusetzen. Der Sieg stand fest. Jetzt ging es darum, möglichst hoch zu gewinnen, da aufgrund der besonderen Tabellensituation der Sieg allein den Klassenerhalt noch nicht sichert.
Den ersten Schritt in diese Richtung machte Augenblicke später Christian Sigmund an Position 5. Chris hatte zwar nicht seinen besten Tag erwischt und haderte wiederholt mit sich, doch spielt er die ganze Saison bereits auf einem so hohen Niveau, dass auch einmal eine schwächere Leistung reicht. Ein echter Champion ist schließlich jemand, der auch an einem schlechten Tag gewinnt, wie es Pete Sampras mal formuliert hat. Und so marschierte Chris trotz einiger Fehltritte (und -schläge) zu einem nie gefährdeten 6-3 und 6-0.
Im Doppel ersetzten Marco Müller und Michael Butter Thomas und Basti. Das 1. Doppel spielten Micha Geidel und Chris, die zügig zu einem ungefährdeten 6-3, 6-2 kamen. Die anderen Doppel waren deutlich enger. Jan und Marco gewannen den ersten Satz mit 6-4 und führten auch im zweiten, bevor das Match kippte und in den Match-Tiebreak ging, den die Gegner schließlich mit 10-6 gewannen. Arlen und Michael liefen dagegen gegen eigentlich klar unterlegene Gegner hinterher und gaben den 1 Satz mit 4-6 ab. Doch dann fand Arlen sein Vorhand und Michael seine Volley. Sie gewannen den 2. Satz mit 6-2 und auch den Match-Tiebreak mit 10-2. So stand am Ende ein klarer 8-1-Sieg.
Am kommenden Wochenende geht es zum Tabellenletzten nach Oberteuringen. Vermutlich wird eine knappe Niederlage zum Klassenerhalt reichen. Das Ziel ist jedoch ein weiterer Sieg, mit dem man die Saison im Mittelfeld beenden würde.
Die Ergebnisse findet ihr auch im Spielbericht des Württembergischen Tennis-Bundes.